Cloaca Maxima

Um 610 v.Chr. lässt in Rom der etruskische König Lucius Tarquinius Priscus eine Abwasseranlage erbauen, die bis in die späte Kaiserzeit in Gebrauch ist. Die nach der Abwassergöttin Cloacina benannte Kanalisation dient zunächst der Entwässerung des Feuchtbodengebietes zwischen den römischen Hügeln. Erst später führt die „Cloaca Maxima“ auch Abfälle, die in den Tiber geleitet werden. Zur Zeit der römischen Republik werden neue Kanäle angelegt und mit der „Cloaca Maxima“ zu einem gewaltigen Kanalisationsnetz verbunden. Noch heute ist der Austritt der Abwasserleitung in der Nähe der Tiberbrücke Pons Aemilius (Ponte Rotto) zu sehen. Die Technik der Kanalisation hält im 7.Jh.v.Chr. Einzug in viele frühe römische Städte. Auch Kastelle werden mit Kloaken ausgestattet, die auch dazu dienen, Regenwasser aus den Steinbauten abzuleiten. Auch in „Moguntiacum“, dem heutigen Mainz und damals Hauptstadt der Provinz Prima, wurde ein solches Leitungssystem installiert. Doch mit dem Niedergang des römischen Imperiums verfielen die Anlagen auch dort allmählich wieder und –schlimmer noch- das gerade erst gewonnene ingenieurstechnische Wissen geriet nach und nach in Vergessenheit. Die Folge: Schmutzwasser und Fäkalien wurden einfach wieder auf die Straße geschüttet, und Handwerker, bei denen besonders viele Schadstoffe anfielen, wie Metzger, Gerber, Färber oder Kürschner, siedelten sich gleich direkt an den Flussufern an, um ihren Abfall dort zu entsorgen. Mit anderen Worten: Die hygienischen Verhältnisse und damit auch die Wasserqualität wurden immer schlechter und bildeten einen idealen Nährboden für Bakterien und Krankheitserreger. Ab dem Mittelalter forderten Epidemien so Tausende von Todesopfern.

In Mainz war es 1866/67 die Cholera, die unter den Einwohnern wütete und die Rufe nach einer leistungsstarken Kanalisation immer lauter werden ließ. Und auch wenn es trotzdem noch genügend Skeptiker gab: das Rad war ins Rollen geraten. Stadtbaumeister Eduard Kreyßig erarbeitete einen ersten Entwässerungsentwurf. 1875 dann wurde mit dem Ausbau der Anlage begonnen und schon 15 Jahre später war das damalige Stadtgebiet wieder weitestgehend kanalisiert. Mit dem Bau eines Klärwerkes in der Gaßnerallee war das Projekt abgeschlossen und zeigte schon bald die erhoffte Wirkung. Damit fand schließlich auch die Kritik, die das System all seine Bauphasen über begleitet hatte, ein Ende. Seitdem wird die Mainzer Kanalisation regelmäßig gehegt und gepflegt und den sich ständig verändernden Anforderungen, Bedingungen und Wissensstandards angepasst.

Dafür war zuerst ganz allgemein das Stadtbauamt zuständig, danach das neu gegründete Tiefbauamt. Dem wurde dafür später eigens ein stadteigener Entwässerungsbetrieb angegliedert, ehe schließlich 2004 beide Bereiche zusammengeführt wurden und daraus der Wirtschaftsbetrieb Mainz, Eigenbetrieb der Stadt Mainz mit den Zweigen Entwässerung und Straße entstand. Dem wurde 2005 noch der Bereich Friedhof und Bestattung hinzugefügt.

In der Summe ist das Mainzer Kanalnetz rund 810 Kilometer lang. Das entspricht der Entfernung von Mainz nach Kopenhagen. 610 Kilometer davon verlaufen unter den Straßen von Mainz. Ungefähr 200 km Kanäle sind unter privaten Grundstücken verlegt. Ein riesiges Netz, das eine Fläche von über 10.000 Hektar –das Stadtgebiet von Mainz und Budenheim- entwässert.

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